Sich selbst lieben lernen - Teil 2
3 Tipps für mehr Selbstliebe
Foto von Andrea Piacquadio von Pexels
In Teil 1 des Beitrags habe ich bereits erklärt, wieso Selbstliebe wichtig ist und 3 Tipps für mehr Selbstliebe mit dir geteilt. In diesem Beitrag möchte ich darauf eingehen, ob es egoistisch ist sich selbst zu lieben und dir weitere 3 Tipps zum Stärken deiner Selbstliebe mit an die Hand geben.
Das Wort „Selbstliebe“ hört sich für viele Menschen im ersten Moment nicht gerade empathisch und freundlich an.
Sich selbst toll finden, sich Aufmerksamkeit schenken, sich sogar lieben – ist das nicht total egoistisch?
Ich kann sehr gut nachvollziehen, wenn Du dir diese Frage stellst. Die Antwort auf diese Frage ist JA und NEIN. Vielen von uns haben große Angst davor als egoistisch dargestellt zu werden und empfinden Egoismus als ein totales No Go. Tatsächlich ist es aber so, dass es sehr gesund ist ein Stück weit egoistisch zu sein. Ich kann tatsächlich auch nachvollziehen, wenn mein letzter Satz bei dir erstmal auf Widerstand stößt.
Lass mich deshalb kurz erklären, was Egoismus überhaupt bedeutet:
Wenn dich beispielsweise deine Freundin Anana als egoistisch bezeichnet, dann ist Anana der Meinung, dass Du deinen eigenen Bedürfnissen und Wünschen zu viel Beachtung schenkst und dadurch zu wenig Zeit für die Erfüllung der Bedürfnisse und Wünsche von Anana aufbringst. Anana braucht zum Beispiel nächstes Wochenende deine Hilfe bei einem Umzug und bittet dich um Hilfe. Du hast gerade selbst unheimlich viel um die Ohren und würdest am liebsten absagen. Was tust Du nun?
Tipp 1: Erlaube dir „Nein“ zu sagen
Ich kann gut verstehen, wenn Du das Gefühl hast Anana damit im Stich zu lassen und es sich erstmal schrecklich für dich anfühlt. „Nein“ sagen ist nicht leicht und erfordert einiges an Mut. In manchen Momenten ist es jedoch unheimlich wichtig auch mal „Nein“ sagen zu können, da Du nur optimal für andere da sein kannst, wenn deine eigenen Akkus aufgeladen sind. Genau aus diesem Grund ist es langfristig gesehen auch nicht egoistisch, wenn Du deine eigenen Bedürfnisse an erste Stelle stellst und dich dann um deine Mitmenschen kümmerst.
Stell dir vor Du bist gerade selbst sehr belastet. Du konntest letzte Nacht nicht gut schlafen, weil dein Kind krank ist, und Du machst dir große Sorgen um deinen Arbeitsplatz, da es vielleicht bald zu einer großen Entlassungswelle kommt. Am liebsten würdest Du dich nochmal ins Bett legen und zusammen mit deinem Kind Mittagsschlaf machen, doch dann ruft deine beste Freundin an und will dich unbedingt sehen, um dir von ihren Problemen auf der Arbeit zu berichten. Du schaffst es einfach nicht „Nein“ zu sagen und hörst ihr halbherzig ganze 90 Minuten lang zu. Du hältst es kaum aus dir auch noch ihre Probleme anzuhören und deine Stimmung hat einen neuen Tiefpunkt erreicht. Am nächsten Morgen schleppst Du dich völlig fertig auf die Arbeit und fragst dich, wann Du dich jemals wieder energiegeladen und gut fühlen wirst.
Wie geht es dir, wenn Du diese Geschichte liest?
Ich finde es fühlt sich gar nicht gut an. Erlaube dir deshalb in solchen Momenten „Nein“ zu sagen. Lade deine eigenen Akkus wieder auf, schlafe wenn Du Schlaf brauchst, sei für dich, wenn Du alleine sein willst, gönne dir ein Bad, wenn dir nach einem Bad ist. Wenn Du gut auf dich selbst aufpasst, deine eigenen Bedürfnisse wahrnimmst und befriedigst, dann strotzt Du nur so vor Energie und kannst sehr viel besser für deine Mitmenschen da sein. Du kannst ihnen viel mehr Wärme und Liebe entgegenbringen, wenn es dir selbst gut geht.
Außerdem haben wir oft eine unrealistisch große Angst davor „Nein“ zu sagen. Wir erwarten, dass unsere Mitmenschen total enttäuscht sind, wenn wir absagen und uns als egoistisch abstempeln. Oftmals kommt diese Reaktion aber überhaupt nicht, sondern es wird uns Verständnis entgegengebracht. Also: Trau dich und probiere es mal aus!
Tipp 2: Sei Du selbst
Das größte Geschenk, dass Du dir machen kannst, ist dir zu erlauben Du selbst zu sein. Du lebst nur eine begrenzte Zeit auf dieser Erde und hast ein Recht darauf diese Zeit glücklich und zufrieden zu verbringen. Wirklich glücklich und zufrieden kannst Du jedoch nur sein, wenn Du dich nicht verstellst und dir erlaubst die Person zu sein, die Du wirklich bist.
Stelle dir deshalb einmal folgende Fragen:
- Weißt Du wer Du bist?
- Weißt Du was dich ausmacht?
- Weißt Du was dir im Leben wichtig ist?
- Was machst Du nur weil andere es von dir erwarten?
- Was machst Du, weil Du davon überzeugt bist, dass es das Richtige ist?
- Was sind deine wahren inneren Werte und lebst Du bereits nach deinen Werten?
Falls Du die Fragen nicht vollständig beantworten kannst, empfehle ich dir dich selbst besser kennenzulernen und deine wahren inneren Werte herauszufinden. Unter folgendem Link kannst Du unsere Werte-Karten kostenlos herunterladen und wenn Du magst auch das dazugehörige kostenlose Werte-Webinar anschauen.
Ich empfehle dir die Wertekarten in aller Ruhe durchzuschauen und deine wichtigsten 10 Werte auszuwählen. Höre beim Auswählen deiner Werte nicht auf deine Vernunft, sondern auf dein Bauchgefühl.
Welcher Wert fühlt sich für dich richtig an?
Aus den 10 Werten empfehle ich dir nochmal die 3 für dich bedeutendsten herauszusuchen. Diese 3 Werte kannst Du immer vor Augen haben und dein Leben danach ausrichten. Wenn Du dir deiner wahren inneren Werte bewusstwirst und es schaffst nach ihnen zu leben, schenkst Du dir jede Sekunde in deinem Leben unendlich viel Selbstliebe und wirst eine tiefe innere Zufriedenheit verspüren.
Zu hundert Prozent Du selbst zu sein und für deine Werte einzustehen ist oft nicht leicht. Deshalb ist meine Empfehlung, dir immer wieder Tipp 1 zu Herzen zu nehmen und „Nein“ zu sagen, wenn etwas deinen Werten widerspricht.
Tipp 3: Schenke dir dein allerschönstes Lächeln
Zum Abschluss möchte ich dir noch einen ganz einfachen, aber wundervollen Tipp mitgeben. Stelle dich mal vor den Spiegel und lächle dich aus ganzem Herzen heraus an. Die ersten Male wird es sich wahrscheinlich ziemlich komisch für dich anfühlen und Du kommst dir lächerlich vor. Mit der Zeit überwiegen aber die Glücksgefühle und Du wirst die Übung immer mehr genießen.
Die Übung hat zwei Vorteile:
- Ich finde jeder Mensch sieht am allerschönsten aus, wenn er/sie lächelt. Probiere mal aus, ob Du dir besser gefällst, wenn Du dir im Spiegel zulachst oder wenn Du neutral schaust.
- Wenn Du lächelst, signalisiert Du deinem Körper, dass Du glücklich bist. Du wirst dich dadurch automatisch gut fühlen und bessere Laune bekommen.
Du kannst dir übrigens auch ohne Spiegel ein Lächeln schenken. Lächle einfach so viel und so oft wie Du kannst und genieße das Gefühl!
Sich selbst lieben zu lernen kann uns manchmal wie eine unlösbare Aufgabe vorkommen. Falls Du dir Unterstützung auf deinem Weg zu mehr Selbstliebe wünschst, schaue gerne einmal hier vorbei.
Dieser Beitrag hat einen Kommentar
Pingback: Sich selbst lieben lernen – Teil 1 – GainVitality – Psychologische Beratung & Personaltraining